Mir ist wichtig

Aspekt Naturschutz

Griechenland ist ein großartiges Land für Botaniker und Tierforscher. Einflüsse aus Europa, Asien und sogar Afrika treffen sich auf dem südlichen Balkan. Es gibt noch jede Menge zu entdecken, da bin ich mir sicher. Leider wird der Natur in Griechenland kein sehr hoher Stellenwert eingeräumt, obwohl es unter den Touristen sehr viele gibt, die gerade die Natur Griechenlands lieben. Nun sind leider die Gewässer und Böden Griechenlands teils erheblich belastet mit Schadstoffen verschiedenster Art. Wilde Müllkippen sind häufig, wie gesagt, es fehlt das Bewusstsein für den Verstoß. Ich hoffe sehr, dass die Krise ein Umdenken bewirkt und mehr Gefühl für eine unberührte Natur heraufbeschwört, und deren Verwundbarkeit anerkennt. Wir können nun gegen Windmühlen anrennen. Mehr Sinn macht es aber, im Kleinen Dinge zu ändern, die unsere Umwelt betreffen. Mein kleiner Beitrag dazu soll sein, ein paar Olivenhaine zu erhalten!

Man kann jetzt ansetzen und sagen: Durch die vielen Reisen ist meine Energie-Bilanz ziemlich miserabel, aber dafür gab es so gut wie keine Langstreckenflüge für mich. Und ich habe schon etwa tausend Bäume gepflanzt (die meisten davon in Deutschland, während meines Zivildienstes im Naturschutz; dazu etliche auf Thassos). Sagt man Naturschutz, fällt mir Artenreichtum ein. Jedes Lebewesen hat nach der Genesis seinen Platz bekommen. Den Lebensraum. Nun beanspruchen wir Menschen viel Platz auf dieser Welt, aber es gibt sie noch. Plätze in der Natur, pure Schönheit der Schöpfung. Und dann gibt es Schnittstellen, in denen wir mit der Natur leben und wir durch Sie ernten und wirtschaften. Auf sogenanntem Kulturland. Dieser Begriff ist vielfältig, Ackerland wie Obstwiesen, Almen und Schafsweiden, Plantagen wie Olivenhaine sind gemeint mit „Kulturlandschaften“. Viele der kleineren oder auch entlegenen Gebiete spielen heute keine Rolle mehr, Obstwiesen sind unrentabel, Wiesen und gerade Almflächen verbuschen. Man könnte sagen, das sei die Natur der Dinge – aber was wäre das Bergische Land ohne Obstbäume auf den Weiden? Die Schwäbische Alb oder die Lüneburger Heide ohne die Wiesenflächen? Naturschutzverbände stemmen sich seit Jahren mit viel Erfolg in diese Arbeit, meines Erachtens viel zu wenig gefördert vom Bund! Von den Problemen der Monokultur auf den begehrten großen Ackerflächen durch (Gen-)Mais und Raps ganz zu schweigen. Und die Bewirtschafter dieser Ackerflächen sind gespalten. Die einen, die vor Sorge um Welternährung die Chemie verherrlichen und mit geldwerten Gutachten uns erzählen, Glyphosat sei unbedenklich. Und die anderen, die in dieser sorglosen, Profi-angelehnten Agrarkultur ein Grauen sehen. Und zu denen gehöre ich. Daher habe ich mich entschieden, Kulturland zu erhalten. Die meisten meiner Haine sind Hanglagen, verteilt auf drei Täler der Insel Thassos. Die Hälfte der von mir bewirtschafteten Bäume wäre kaum mehr gepflegt worden, da keine Straße dort hinführt. Und Esel sind rar geworden in einem Land, in dem noch vor dreißig Jahren beinahe jede Familie ein solches Grautier im Stall hatte. Auf einer touristischen Insel gibt es inzwischen einfachere Möglichkeiten des Gelderwerbs, als sich mit Olivenkörben abzuschleppen. Und damit ist es ja nicht getan, ein Sprichwort sagt: „Hinter der Olive musst Du stehen.“, und es gibt tatsächlich das ganze Jahr Arbeit im Olivenhain. Keine Frage, dass die Pflege Sinn macht, was die Ernte betrifft, aber da der Preis für Olivenöl auf dem Weltmarkt schon lange am Boden ist, lohnt die Ernte entlegener Lagen kaum. Und wer sollte daher einen Grund haben, Mauern wieder zu reparieren? Früher haben Hirten täglich ein paar Stellen ausgebessert, während die Tiere weideten. Heute geschieht dies nicht mehr, das Wasser bei teils heftigen Regenfällen reisst immer mehr Steine herunter. Die Humuskruste schwindet und damit ändert sich der Bewuchs. Disteln können dann ein weiterer Grund sein, warum nicht beerntet wird. Ein „funktionierender“ Olivenhain fängt das Regenwasser an seinen Bäumen, die in Symbiose mit den Lebewesen und Pflanzen stehen, die um sie herum sind. Bäume, die schon den berühmten Ärzten des griechischen Altertums als Lieferanten für Arzneien dienten. Und ich wette, dass die nicht schlecht gestaunt hätten, wenn jemand chemische Substanzen darüber aussprühen wollte. Zu dieser Zeit war es bei hoher Strafe verboten, einen Olivenbaum zu fällen. Heute bekommt man mehr Schwierigkeiten, eine Kiefer abzusägen, der Ölbaum aber hat keinen Bestandsschutz mehr. Wir versuchen, diese Ökosysteme zu erhalten und freuen uns an einer Vielzahl Insekten, Amphibien, Säugern, Pflanzen, Pilzen und der Eindrücke, die diese „Landschaft“ jedem Einzelnen gibt.

Sie können uns gerne besuchen, sei es für einen entspannten Urlaub in privater Atmosphäre oder der Gruppenurlaub als Erntehelfer. Wir bieten verschiedene Möglichkeiten an, Thassos ganz individuell zu erleben.